Sind IT-Leute sozial unbeholfen? Entlarvung von 4 IT-Klischees

ITSM: The Definitive Guide
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Lassen Sie uns von Anfang an Klartext reden: IT kann frustrierend sein. Jeder von uns hatte schon einmal einen Moment, in dem die Interaktion mit der IT-Abteilung zu Murren führte. Aber diese Erfahrungen lassen oft IT-Stereotypen und Mythen entstehen.

Wie viele dieser Wahrnehmungen sind heute noch gültig? Klammern wir uns an ein veraltetes Bild eines IT-Mitarbeiters?

In der neuesten Folge unseres Podcasts, Ticket Volume, sind wir diesen Fragen mit unserem Gastgeber Matt Beran und drei erfahrenen Experten nachgegangen: Christopher Chagnon (Senior Development Applications Engineer bei MathWorks), Caitlin Price (Associate Support Analyst bei Giant Eagle) und Valence Howden (Principal Advisory Director bei Infotech Research Group).

Sie halfen uns, einige gängige Stereotypen über IT-Fachleute auszupacken und zu entlarven.

Lesen Sie weiter für die wichtigsten Highlights aus Episode 82!

 

 

Behauptung 1: IT-Mitarbeiter sind sozial unbeholfen oder introvertiert

Lassen Sie uns mit der wichtigsten Behauptung beginnen. Ist an dem Klischee, dass IT-Mitarbeiter sozial unbeholfen sind, etwas dran? Chris vermutet, dass diese Vorstellung aus den Anfängen der IT-Welt stammt, als die Branche noch hochspezialisierte technische Fähigkeiten erforderte. Damals passte das Image des "Strebers" vielleicht, weil die Technik kompliziert war und diejenigen, die sich damit auskannten, als anders galten.

Valence vertritt jedoch eine differenzierte Sichtweise. Er räumt ein, dass IT-Abteilungen früher wie "Black Boxes" funktionierten - geheimnisvolle, hinter den Kulissen arbeitende Teams, mit denen die Menschen nicht viel zu tun hatten. Aber die Dinge ändern sich:

 

 

 

"Der Netzwerktechniker, der noch nie mit einem Kunden gesprochen hat, steckt immer noch tief in der Technik und braucht diese menschlichen Fähigkeiten nicht. Aber je mehr man mit Kunden zu tun hat, desto mehr haben sich diese Fähigkeiten mit der Zeit entwickelt.

Die IT ist immer stärker in die Unternehmen integriert, und damit ändern sich auch die Wahrnehmungen. Wenn ich als 'Black Box' gesehen werde, werde ich auf eine bestimmte Weise behandelt. Je mehr ich integriert bin, desto mehr werde ich als kooperativ und menschenzentriert wahrgenommen."

Valence Howden 
Principal Advisory Director bei der Infotech Research Group
Episode 82 von Ticket Volume

Caitlin stimmt dem zu und verweist auf die Entwicklung hin zu einer stärker integrativen IT-Branche. Sie hebt hervor, dass der IT-Support heute oft mit dem Kunden interagiert, was menschliche Fähigkeiten und unterschiedliche Hintergründe erfordert. Der Wechsel von einem rein technischen Fokus zu IT Service Management hat diesen Wandel vorangetrieben.

Behauptung 2: Die IT-Branche ist überwiegend männlich

Spoiler: Ja, historisch gesehen war die IT ein von Männern dominierter Bereich, und bis zu einem gewissen Grad ist sie das immer noch. Aber die Landschaft ändert sich, wie Caitlin hervorhebt:

 

 

 

"Ich glaube, es sind immer noch überwiegend Männer. Ich habe jedoch festgestellt, dass Frauen oder Menschen, die sich als weiblich bezeichnen, definitiv einen größeren Anteil an dieser Demografie ausmachen. In unserer IT-Organisation gibt es viele weibliche Führungskräfte, was zeigt, wohin sich die Branche entwickelt."

Valence Howden 
Principal Advisory Director bei der Infotech Research Group
Episode 82 von Ticket Volume

Ein gutes Beispiel für diesen Wandel ist Woman of ITSM, die kürzlich im Podcast zu Gast waren, um mit uns über ihre Erfahrungen und die Gemeinschaft zu sprechen, die sie aufbauen.

Im Laufe des Gesprächs sprachen unsere Gäste über die "Humanisierung der IT" - ein Trend, der darauf abzielt, die IT-Praktiken benutzerfreundlicher und einfühlsamer zu gestalten. Dazu gehört die Verbesserung der Kommunikation zwischen IT-Fachleuten und Endbenutzern, die Förderung einer Kultur des Verständnisses und des effektiven Dialogs.

Valence ist ebenfalls der Meinung, dass die Branche zwar positive Veränderungen erlebt hat, dass aber bedeutende Veränderungen in der Führungsdynamik noch ausstehen. Er ist der Meinung, dass die Branche an der Schwelle zu einem breiteren Wandel steht, der mehr Möglichkeiten eröffnen wird.

Behauptung 3: IT-Fachleute haben keinen Sinn für Mode und sind Nerds und Geeks

Dieses Klischee ist eines der unterhaltsameren. Früher war das Bild des "Strebers" von IT-Fachleuten vielleicht noch zutreffender, aber heute ist es weitgehend überholt. IT-Fachleute sind wie alle anderen auch - sie genießen es, ihre Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen, manchmal auch durch ihre Kleidung.

Chris weist darauf hin, dass einige der schrulligen Modeentscheidungen in der IT-Branche tatsächlich für Gesprächsstoff sorgen:

 

 

 

"Exzentrizität ist ein wichtiger Teil der IT-Persönlichkeit. Auf Konferenzen tragen die Leute die gewagtesten Drucke und Farben - Dinge, bei denen man sich fragt, woher sie sie haben. Sogar ich kaufe mir alberne Outfits für Konferenzen, weil es Spaß macht und zu Gesprächen anregt."

Valence Howden 
Principal Advisory Director bei der Infotech Research Group
Episode 82 von Ticket Volume

IT-Fachleute sind keineswegs modisch unbegabt, sondern nutzen ihren Stil oft, um das Eis zu brechen und Kontakte zu knüpfen. Aber es gibt wirklich keinen Zusammenhang zwischen IT-Mitarbeitern und mangelndem Modebewusstsein. Nicht wirklich.

Behauptung 4: Aus- und wieder einschalten löst Probleme

Ach, die klassische IT-Lösung. Sie hat sich zu einem kleinen Witz entwickelt, aber ist daran etwas Wahres dran? Überraschenderweise ja, aber mit etwas Kontext. In den Anfängen der Computertechnik konnten durch einen Neustart tatsächlich viele Probleme schnell gelöst werden, da die Systeme einfacher waren und beim Neustart zurückgesetzt wurden.

Moderne Systeme sind jedoch viel komplexer, und ein Neustart kann zwar manchmal helfen, ist aber keine universelle Lösung.

Das eigentliche Problem ist hier die Kommunikation. Aus der Sicht des Benutzers kann die Aufforderung, "das System aus- und wieder einzuschalten", als abweisend oder vereinfachend empfunden werden, aber oft steckt ein tieferer Prozess hinter diesem Ratschlag.

Valence betont, dass die IT-Abteilungen ihre Maßnahmen und ihren Wert besser erklären müssen. Er sagt, dass es vielleicht so aussieht, als würden wir nur Ihren Computer neu starten, aber es gibt einen Prozess, und Tatsache ist, dass eine effektive Kommunikation die Beziehungen zur IT-Abteilung und deren Wahrnehmung verbessern kann.

Abschließend schlägt Caitlin vor, den Ansatz umzuformulieren und mehr auf Gespräche zu setzen. Wenn man die Benutzer nach ihren Problemschilderungen fragt, anstatt ihnen direkte Anweisungen zu geben, können die Interaktionen menschlicher gestaltet und das Einfühlungsvermögen gefördert werden.

Schlussgedanken

In Folge 82 von Ticket Volume wurden vier gängige IT-Stereotypen behandelt, wobei einige Wahrheiten aufgedeckt und andere entlarvt wurden. Ob auf humorvolle oder ernste Art und Weise, die Diskussion über diese Wahrnehmungen hilft uns, als Gemeinschaft zu wachsen. Unsere Gäste brachten wertvolle Einsichten mit, die veraltete Vorstellungen in Frage stellen und den Wandel in der IT-Branche aufzeigen.

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